Am 8.12 war es für Unitas mal wieder so weit. Nach 2015 mit dem Kurzboot und 2016 mit dem Standardboot sollte es anlässlich des Nikolauses wieder ein Langstreckenrennen über 9.600 Meter in Hamburg sein. Da die Wesermeile wegen Niedrigwasser ausgefallen war, war das Team im Gundsatz auf die Strecke recht gut vorbereitet. Schwierigkeiten mit Meldung und Bootsverleih konnten im Vorfeld geklärt werden. Die zunächst etwas dünne Personaldecke konnte durch Unterstützung von Torsten und Simone, sowie durch unsere neuen Paddlerinnen Frauke und Tina ausgeglichen werden. Final wurde das Team noch durch unsere U50 kg Trommlerin Melina, die uns schon 2016 hervorragend getrommelt hat, abgerundet. Die Analyse der Meldeliste hatte zunächst die Vorgabe Platz 3-10 als Ziel herausgebracht. Eine eingehende Betrachtung der Mannschaft und die Trainingsleistungen auf dem Wasser ließ dann aber die Erwartung auf 3-5 herauf schnellen. Trotz alledem, mit den ewigen Siegern "Die Praktikanten", sowie Neckardrachen, Roter Drache und Team TVK waren allein 4 Teams dabei die man im Prinzip als höherwertig einschätzen musste. Überraschungen gibt es natürlich immer, man weiß nie wer sich hinter den anderen Namen versteckt.
Taktische Vorgaben:
Die Strecke sind 2 km Kanal, 2,8 km Aussen und Binnenalster, danach das Ganze zurück. Startnummer 29 von 32 Booten, 30 Sekunden Startabstand. Wie Wakenitz vor uns wollen wir auf der ersten Hälfte überholen, die Neckars hinter uns dürfen uns frühestens nach der Hälfte haben, aber wer weiß, vielleicht sind die gar nicht so stark. Die Praktikanten, die 1,5 Minuten hinter uns starten wollen wir wenn wir richtig gut fahren bis zum Kanal auf dem Rückweg hinter uns halten...Danach sollen die uns nicht mehr loswerden! und es ging los. Auf den 1,5 Km zum Start wurde das Boot noch um getrimmt. Dann wurde es ernst. Start: 20 Schnelle und in die Strecke, gleich den Druck richtig halten um unsere Verfolger nicht stark zu machen. Die ersten 2 Km geschah nicht viel, außer ein paar mal 20 Dicke. Das Boot lief, die Frequenz war mit ca. 58 sehr ansprechend. Dann ging es in die Außenalster, vor uns ein paar Boote auf die wir etwas auffuhren, aber, die kamen gefühlt nur langsam näher. Wir hielten uns außen, bloß weg vom Ufer! Nach ca. 3 Km zogen wir weit links außen an der Hannoverschen Länge (2 Min vor uns gestartet) vorbei.aber mehr war nicht. Nur immer wieder 20 Dicke und dran bleiben, das Boot lief irgendwie gut, es war fürchterlich anstrengend, aber wo liegen wir? Wir halten uns außen, doch falsch? Immerhin ist da mehr Gegenwind! Kurz vor der Hälfte hatten wir auf die 1 Minute vor uns gestartete Black Pearl aufgeschlossen, aber Wakenitz ist nicht da. Ein neuer Kraftakt stand an, wir müssen unsere Nase vorne haben bevor es in die Binnenalster ging, dann haben wir Wegerecht in der Wende um den Tannenbaum. Wieder mehrfaches Anzählen, wir sind vorne und die Black Pearl muss uns kampflos vorbeiziehen lassen. Rum um die Wende, aber fast sind wir etwas zu lässig, im Ausgang der Kurve setzt sich die Black Pearl fast auf unsere Welle, Anzählen, 10, 20 und wieder weg, bloß die Spannung aufrecht halten. Im Augenwinkel sehe ich am Eingang der Kurve die Praktikanten, die gerade die Neckardrachen überholt haben...dass könnten 30 Sekunden sein...sieht also eigentlich nicht so schlecht aus. Jetzt sind vor uns diverse Boote, ein ganzer Pulk. Wir gehen scharf rechts raus, die anderen bleiben innen. Das nächste Opfer sind die Bremen Dragstars, immerhin 6 Plätze vor uns gestartet, danach wartet das WSAP Loveboot. Die wollen auf unsere Welle, wir ziehen brutal nach rechts weg bis es dem Steuermann dort zu viel wird, er wählt wieder den kürzeren Weg innen, wir haben außen freies Wasser. Weiter geht es mit ständigem Anzählen, langsam tut es richtig weh. Wir fahren einsam relativ weit draußen unseren Weg zum Kanal. Aber wie liegen wir? Wo sind die Neckardrachen und Die Praktikanten? Egal langsam geht es zum Eingang des Kanals Links von uns sind viele Boote die dicht unter Land fahren, eines ist relativ schnell unterwegs und setzt sich vom Rest ab, wir sind minimal davor, der Rest kann uns nichts mehr anhaben und es sind die Wakenitzdrachen die wir viel früher erwartet haben. Entweder sind wir langsam oder die recht schnell unterwegs.....aber von hinten kommt noch keiner wir müssen schnell sein! Trotzdem dürfen die nicht auf unsere Welle, also wieder Anzählen, Druck halten, vorne bleiben. Es wird knapp, aber wir kommen als erste in den Kanal und können die Wakenitz abschütteln. Jetzt sind es nur noch 2 km, jetzt wissen wir, dass wir nicht mehr einbrechen, das ist ein gutes Rennen, das wissen wir, aber wie gut, jede Sekunde zählt. Vor uns die Startnummer 19, wir kommen schnell auf, und dann Wir bekommen sie nicht von der Welle, der gegnerische Steuermann fährt Kampflinie und lässt uns nicht ziehen, obwohl wir fast 5 Minuten aufgeholt haben. Also müssen härtere Mittel angewendet werden. Anna drückt den Gegner dezent nach links, alles erlaubt und legal, wir sind vorne und haben Wegerecht, dann wieder der Angriff, 20 Dicke und nach rechts weg....es reicht noch nicht ganz, aber das Boot merkt dass es jetzt drauf ankommt, der Druck bleibt und dann rutscht das andere Boot endlich von der Welle. Und dann ist es plötzlich gar nicht mehr so weit, vor uns noch ein Boot und das Ziel kann man förmlich riechen. Dieses Mal gibt es keine Experimente, 40 Dicke und wir ballern an dem anderen Boot vorbei. Klar, wir sind eine ganze Ecke stärker. Jetzt sind es nur noch ein paar hundert Meter ins Ziel, die letzten Schläge.... und durch.....geschafft.
Das war auf jeden Fall ein super Rennen, aber wie gut? Gut 20 Sekunden hinter uns kommen die nächsten Boote rein, ich glaube die Neckardrachen und Praktikanten dort zu erkennen. Gut, etwas schade, ich hatte die Hoffnung dass wir die Neckars geschlagen haben, aber egal. Die Frage ist was die Boote vor uns gemacht haben. Bevor wir kalt werden fahren wir zurück zum WSAP, Boot zurückbringen, Duschen aufwärmen und zurück zur Siegerehrung. Mit Leuten quatschen usw. Da bekomme ich auch unter der Hand die Info, Neckar, niemals, die müssen hinter Euch sein, die sind viel später rein gekommen.....man hört es gerne... abwarten... Das Team steht zusammen, freut sich über ein gutes Rennen, egal was daraus gekommen ist...Dann folgt die Siegerehrung, das Gerücht macht die Runde, dass die Praktikanten eine Zeitstrafe bekommen haben...OK, aber bei 1 Minute sind die aber wahrscheinlich immer noch vor uns. Die Platzierungen werden verlesen, Ich weiß, dass wir irgendwo bei knapp 47:30 eingelaufen sind...also bleibe ich recht entspannt bis Platz 10. Dann kommt die Info, dass die Paktikanten 2 Minuten Zeitstrafe bekommen haben. Da mischt sich eine leichte Freude mit etwas Unbehagen, ja wir müssen davor sein, aber so möchte man das ja auch nicht. Praktikanten: Platz 4, also sind wir mindestens 3. Super!!!, Dann kommt der rote Drache, also sind wir mindestens 2. Mit dem fällt mir auf: Die Wakenitzdrachen sind noch gar nicht verlesen worden! Oder? Nachfrage, nein eigentlich nicht! Mit dem kommt die Bestätigung: Platz 2 für die Wakenitzdrachen und unser Jubel kennt keine Grenzen: Sensationell, Unfassbar, wir haben das Ding gewonnen... und das mit einer unsagbar guten Zeit! Das Rennen war wirklich gut, die Schmerzen haben sich gelohnt! Also, haben wir alles richtig gemacht! Es war das wahrscheinlich beste Langstreckenrennen das Unitas je gefahren ist!
Ein schöner Auftakt in die nächste Saison, Selbstbewusstsein getankt, Teamspirit erlebt und gelebt. Der Abend wurde für viele bei dem ein oder anderen Heiß und Kaltgetränk noch sehr lang! Das haben wir uns verdient.
Auch in Hamburg schallte noch diverse Male unser Kampfruf durch die Menge: Über Wasser unter Wasser Unitas.
Ein sehr anstrengendes aber erfolgreiches Wochenende liegt hinter uns.
Dieses Jahr hat sich Unitas aufgeteilt. Da im Premium-Bereich nicht genügend Unitas Sportler für die DM Teilnahme zusammenkamen und das Allsports Team dasselbe Probleme hatten, halfen unsere Jungen (Uta, Tommek, Dennys, Fabian W., Jaschek und Axel) bei den Allsports aus.
Besonders freut mich, dass wir eigene Boote im Master (Senior A) Bereich auf die Beine stellen konnten. Von so mancher Seite wurde den Master-Booten im Vorfeld nicht wirklich viel zugetraut. Aber die Ü40er haben uns eines Besseren belehrt!
Die Premiums haben voller Stolz die Master-Rennen verfolgt. Leider konnten wir aufgrund des straffen Zeitplans nicht viel Zeit miteinander verbringen. Samstagabend haben die Jungen im Vorbeigehen noch die Siegerehrung der 2000m für die Masters gerettet, da diese bereits unter der Dusche standen. Mit etwas Überzeugungsarbeit haben wir es aber geschafft, als junge Hüpfer zwischen den alten Herren die Lorbeeren für die Masters einzusammeln :) Unsere Vitrine wird um einige, kleine Pokale mit noch kleiner Aufschrift erweitert. Danke für das tolle Wochenende!.
Aber ein großes Dankeschön an alle Unterstützer und Teilnehmer. Danke auch an Melli, Tom und Kurosh von den Blue Phoenix und danke an Tommy, die bereit waren die Master in allen Disziplinen zu unterstützen. Dass alle Beteiligten genau das zu würdigen wussten, zeigten das sportliche Engagement vor Ort und nicht zuletzt die Platzierungen.
Ergebnisse:
Master Open (10er) | Master Mixed (10er) |
200m 3. Platz | 200m 5. Platz |
500m 2. Platz | 500m 6. Platz |
2000m 3. Platz | 2000m 6. Platz |
Premium Open (10er) | Premiun Mixed I (10er) | Premiun Mixed II (10er) |
200m 3. Platz | 200m 3. Platz | 200m 4. Platz B-Finale |
500m 4. Platz | 500m 4. Platz | 500m 5. Platz B-Finale |
2000m 5. Platz | 2000m 6. Platz | 2000m 11. Platz |
Hannover Dragonboat-Races (18.-20. Mai)
3 Tage gute Stimmung und leistungsorientierter Drachenboot Sport so gestaltete sich Pfingsten 2018 für Unitas.
Alles in allem war die Hannover Dragonboat Regatta für Unitas ein erfolgreiches Event was sich in guten Ergebnissen, stolzen Trainern und guter Teamstimmung äußerte. Diese Stimmung wurde dann abends in die Swiss Life Hall getragen wo bei dem ein oder anderen Bier die Siege gefeiert wurden.
Ein großes Dankeschön auch wieder an alle die bei der Orga und dem Auf und Abau unsere kleinen Zeltstadt mitgeholfen haben.
Unitas |
250m 3. Platz Sport Premium |
500m 3. Platz Sport Premium |
4000m 6. Platz |
Dieses Jahr haben wir am 25.03.2018 zum 5. Mal den Mount Everest Cup ausgerichtet und auch selbst bestritten über eine Distanz von 8.848 m.
Morgens um 9 Uhr ging es für die Helfer schon los alles für die 12 gemeldete Teams vorzubereiten. Bojen setzen, Getränke- und Grillstand aufbauen, Boote vorbereiten und und und. Hand in Hand ging alles reibungslos von statten auf Grund der tollen Organisation im Vorfeld.Um 14 Uhr dann der Startschuss für das erste Team, die Biergermeister. Wir starteten als 6. und wir alle haben uns keine großen Chancen auf einen der ersten Plätze ausgerechnet, denn wir waren in dieser Konstellation noch nie im Boot und haben auch nie die ganze Strecke trainiert. Wir waren froh, überhaupt mit einem vollen Boot an den Start zu gehen, dank der Aushilfe Carsten von den Speedform Dragons und unsere Aushilfstrommlerin Lisa war dies möglich. Einige von uns waren auf Trainingslager oder im Urlaub und wir hatten viele Krankheitsausfälle zu verzeichnen. Ein paar von uns waren vor dem MEC nur ein oder zwei Mal beim Training und einige waren noch gar nicht im Boot dieses Jahr. Wir waren also ein absolutes Überraschungsei ohne konkrete Voraussagung.
Umso überraschter war für uns das Rennen. Von Anfang an war der Teamgeist und auch der Wille zu spüren. Wir legten einen guten Start hin und die Schlagbank hat einen tollen Job gemacht und das Boot regelrecht mit Ansagen gesteuert bei einer konstanten Frequenz von 58 (manchmal auch mehr). Jeder von uns wollte es und kämpfte bis kurz vorm Exitus. Es fühlte sich gut an, wir waren eine rhythmische Einheit. Auch unsere Steuerfrau Anna ließ niemanden nach dem Überholen auf unsere Welle und meisterte die Kurven mit Bravur. Auf der letzten Geraden mobilisierten wir dann nochmal alle Reserven und erhöhten den Schlag konsequent Meter für Meter. Dann endlich die Zielhupe…….. Geschafft!!!!! Wir sind als 2. Boot, hinter den LimmerixX, durchs Ziel.
Jetzt hatten wir uns die Wurst und das Kaltgetränk redlich verdient. Alle Teams waren ausgelassen und wir alle warteten gespannt auf das Ergebnis. Und genau dieses Ergebnis zeigte unsere Leistung, trotz unterschiedlichem Trainingspensum und unseren Kampfeswillen auf.
Vielen Dank an alle Teams, die diese Bergstrecke mit uns erpaddelt haben. Es ist immer wieder schön, alte Bekannte oder aber neue Bekannte zu treffen und mit ihnen gemeinsam eine tolle Veranstaltung zu genießen und zu bestreiten.
In diesem Sinne……. Über Wasser, unter Wasser - UNITAS